Über Namibia

Das an der Südwestküste Afrikas gelegene Namibia ist wahrhaftig ein Land merkwürdiger Kontraste. Mit einer Oberfläche von 824.269 km2 ist es fast viermal so groß wie Großbritannien.

Trotz seiner Größe ist das Land eins der am dünnsten besiedelten Länder Afrikas mit einer geschätzten Einwohnerzahl von 1,83 Millionen Menschen. Der mittlere Norden ist das am dichtesten bevölkerte Gebiet mit einer Bevölkerungsdichte von 26 Menschen pro km2, zehnmal mehr als der Landesdurchschnitt.

Die Geringe Bevölkerung ist darauf zurückzuführen, dass Namibia das trockenste Land südlich der Sahara ist. Der durchschnittliche Jahresniederschlag wechselt zwischen spärlichen 10 mm an der Küste bis 700 mm im Nordosten. Etwa 55% des Landes gilt als arid oder sehr trocken, derweil der durchschnittliche Niederschlag des Landes 270mm im Jahr ist. 70 % des Niederschlags finden zwischen Dezember und März statt, außer im Süden des Landes, der ein Winterregengebiet ist.

Windhoek [‚vɪnthʊk] (deutsch auch Windhuk) ist Hauptstadt sowie wirtschaftliches und politisches Zentrum von Namibia. Die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst zwischen Erosbergen im Osten, Auasbergen im Süden und Khomashochland im Westen und Norden. Windhoek wurde 1840 erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. Windhoek hat heute ca. 322.900 Einwohner, bei einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 4,5 %. Die Stadtfläche beträgt 715,8 Quadtratkilometer, die Bevölkerungsdichte beträgt in etwa 450,6 Einwohner je km².

Namibia hat einen ständig blauen Himmel und ein angenehmes Klima. Die Sommermonate sind heiß und Temperatur von 35 oC oder mehr sind im Süden als auch im Norden des Landes keine Seltenheit. Wintertage sind angenehm, obwohl die Mindesttemperaturen mitten im Winter die Frostgrenze unterschreiten können. Nebel kommt an der Küste öfters vor, er löst sich meist am Vormittag auf, um am Nachmittag wieder zurückzukehren.

Die Landschaft Namibias ist sehr abwechslungsreich, vom Dünenmeer der Namib im Westen bis zu den Teakholzwäldern und Wasserläufen im Nordosten.

Die Namibwüste im Westen und die Kalahari im Osten machen etwa 22 % der gesamten Oberfläche aus, während savannenartige Vegetation für 58 % der Landschaft Namibias charakteristisch ist. In den übrigen 20 % Namibias sind Wälder und Savannengebüsch vorherrschend.

Die Bevölkerung Namibias ist vielfältig und variiert vom Hirtenvolk der Himba im Nordosten zu den San im Osten. Durch ihren hohen Wuchs ähneln die Männer der Himba den Massai in Ostafrika. Die Frauen der Himba schmücken sich mit einer dünnen Schicht roter Erde. Kulturell gehören die Himba dem Herero Stamm an. Die San leben nicht mehr ausschließlich als Jäger und Sammler, tun sich aber schwer ihr Leben auf neue Existenzgrundlagen zu stellen. Weitere wichtige Bevölkerungsgruppen sind die Owambo, die aus auch kulturellen Gruppen bestehen, die Kavango mit fünf Kulturgruppen und die Damara, Nama und Herero. Zu den kleineren Gruppen gehören die Mafwe und Masubia vom Caprivi, die San, die Farbigen, die Tswana sowie die Weißen europäischer Herkunft.

Nach der Kolonisierung durch Deutschland ab 1884 wurde Namibia zwischen 1917 und 1990 von Südafrika verwaltet. Die Befreiungsbewegung SWAPO führte zwischen 1966 und 1989 einen erbitterten Befreiungskampf gegen die südafrikanische Vorherrschaft, der schließlich mit dem Inkrafttreten der UNO Resolution 435 am 1. April 1989 ein Ende fand. Namibia wurde am 21. März 1990 unabhängig. Die Enklave Walvis Bay gehört seit dem 1. März 1994 wieder zu Namibia.

Für Verwendungszwecke wurde das Land in 13 Regionen aufgeteilt, die von Regionalräten verwaltet werden. Das aus zwei Kammern bestehende Parlament umfasst die Nationalversammlung mit ihren 72 Abgeordneten die alle 5 Jahre gewählt werden, sowie 6 nominierte Abgeordnete und dem 26 Mitglieder starken Nationalrat.

Die Wirtschaft konzentriert sich auf die Landwirtschaft (überwiegend Viehhaltung), Fischerei und Bergbau, die zu den wichtigsten Devisenbringern des Landes gehören. Namibia ist einer der größten Diamantproduzenten der Welt, während Uran, Zinn, Kupfer, Blei und Zink auch zu den bedeutenden Mineralvorkommen gehören. Die Landwirtschaft, die Fischerei und der Bergbau bilden zusammen 25 % des Bruttosozialprodukts, während der Tourismus auch eine wichtige Rolle spielt.